Wochen zuvor lief die Organisation auf Hochtouren. Wer sich dann als Ausrichter brüsten kann, einen Stab zu haben, auf den man sich verlassen kann, der braucht sich nicht die goldene Kugel zu geben. Im Gegenteil, Carla Leyser setzte sich nur telefonisch mit ihrem Mitarbeiterstab in Verbindung oder sie wurde gefragt, was man wann wie handhaben sollte. In welchem Bereich auch immer, es klappte alles wie am Schnürchen – in der Planung. Daher dann natürlich das große Kribbeln im Bauch, klappt es auch, wenn es drauf ankommt? Komisch, man vermutet immer nur, dass den Schwimmern so etwas bei ihren Starts passiert, alles andere sieht so routiniert aus und keiner macht sonderliches Aufheben vom Geschehen hinter den Kulissen.

7.15 Uhr Beginn im Schwimmbad, 19.30 Uhr nach Hause, noch mal schnell zwei Kuchen gebacken, morgen geht es immerhin im gleichen Takt weiter. Passiert da was? Fällt der Strom aus? Muss der Wettkampf angehalten werden? Sind die Urkunden nicht in Ordnung? Brennt’s im Kampfgericht? Jede Menge Fragen, doch nur die Praxis kann die Antwort geben. Franz-Josef Gemmel, Horst Brombacher und Hans-Jürgen Kley das neue Wettkampfbüro-Triumvirat in Ergänzung von Andrea Mack und Conny Vogt, die für Zureichungen und Kopien verantwortlich sind, wussten sicherlich gar nicht, warum Carla so zitterte. „Alles unter Kontrolle“, denn zehn Minuten nach Wettkampfende trotz Staffeln konnte das Wettkampfbüro geschlossen werden. Wozu also zittern? Was in der Planung gut läuft, kann in der Praxis doch nur seinen Höhepunkt finden!

Ähnlich lief es in allen anderen Bereichen. Und besser noch: Welcher Ausrichter kann sich rühmen, dass die Stadt den Wettkampf gerne sieht und der Bürgermeister eine Ansprache hält? In der heutigen Zeit ein Unikum, das beschreibenswert ist!

Wie die Organisation, so lief auch der Wettkampf wie am Schnürchen, selbst extern, als Carla Leyser von den vier Schiedsrichtern des SVR, die eigentlich „nur“ gekommen waren um einen Posten im Kampfgericht inne zu halten, nachgefragt wurde, ob ihre Hilfe benötigt werde und die schon im Voraus wieder ihre Hilfe für das nächste Jahr anboten. Vom SVR kamen Aktive aus Neuwied, dem Westerwald, Trier, Konz, Oberstein, Bad Kreuznach, Simmern, der Wasserwacht Idar-Oberstein und Wittlich, von Luxemburg aus Ettelbrück, sowie Gäste aus Blieskastel, Köln, Mainz, Kaiserslautern, Saar Max Ritter und St. Ingbert. Mit insgesamt 231 Aktiven wurden 1058 Einzelstarts verzeichnet, daneben 32 Staffeln. Die Luxemburger Schwimmer sind durch ein anderes System als es hier zulande greift, immer wieder verpflichtet, Rekorde nach zu weisen, damit ihnen Wasserkapazitäten erhalten bleiben oder ihnen ermöglicht werden. Daher wurde die Gelegenheit von einigen Ettelbrückern wahrgenommen. Raphael Stacchiotti hat im Jg 92 über 800m Freistil einen Altersrekord in einer Zeit von 9:43,20 min. erreichen können. In der DSV-Wertung belegte er damit einen zweiten Platz hinter Thomas Fromlowitz (Jg 83) aus Kaiserslautern mit 9:03,53 min. Bester SVR Schwimmer war Christopher Vogt (Jg 89) vom Idarer TV in einer Zeit von 10:13,46 min.

Vielleicht gereizt durch die Qualität an Teilnehmern, ist es vielen unserer Schwimmer gelungen Bestzeiten zu schwimmen und neue Rekorde für ihre Vereine zu verzeichnen. Da machte es nichts, dass die Zeit bei den langen Strecken für alle lang wurde. Am Sonntag wurde gekämpft und bei den Staffeln war „das Bad zu klein“. Ein schöner Wettkampftag ging mit der Meinung zu Ende, schön, dass es ein nächstes Mal gibt.

Gaby Tank